Rassestandard Chabo kurzbeinig

Allgemein

Herkunft

Japan. 1860 in Deutschland eingeführt.

Gesamteindruck

Klein, tiefgestellt, mit breitem und gedrungenem Körper, steilem Schwanz und sehr großen Kopfpunkten.

Im Gegensätzlichen der Körperteile – der Länge des Schwanzes, der Größe der Kopfpunkte sowie des tiefen Standes – liegt die Eigenart („die kleine Groteske“).

Figürliche Vorzüge rangieren in jedem Fall vor solchen der Farbe und der Zeichnung.

Details

Gewicht: Hahn ca. 600-700 g; Henne ca. 500-600 g. 

Bruteier-Mindestgewicht: 28 g.

Schalenfarbe der Eier: beige bis cremeweiß. 

Ringgrößen: Hahn 13; Henne 11.

Rassemerkmale

Hahn

Rumpf: kurz, breit, kräftig;

Hals: kurz, gedrungen, federreich mit üppigem, die Schultern überdeckendem Behang; 

Rücken: sehr kurz, breit; Rückenlinie von der Seite gesehen die Form einer schmalen Haarnadel darstellend, deren Schenkel durch Hals und Schwanz gebildet werden. Bei gut befiederten Hähnen ist fehlender Zwischenraum kein Fehler. 

Schultern: breit – vom Halsbehang bedeckt. 

Flügel: groß – so tief getragen, dass die Spitzen der Schwingen den Boden berühren. Der Berührungspunkt soll etwa unter dem hinteren Körperende liegen. 

Sattel: voll befiedert; breit. 

Schwanz: sehr groß; aufrecht; Steuerfedern den Kopf etwa mit einem Drittel ihrer Länge überragend; vom Ansatz her breit; mäßig gefächert; mit möglichst langen, säbelförmigen Hauptsicheln und gebogenen, aber nicht zu weichen, reich gestaffelten, anliegenden Nebensicheln. Der Schwanz darf mit seiner vorderen Begrenzungslinie die Kammfahne berühren, jedoch nicht in einem spitzen Winkel ansetzen und nach vorn überkippen (Eichhornschwanz). 

Brust: breit; voll; stark gewölbt; leicht angehoben getragen. 

Bauch: voll; breit. Kopf: groß; breit. 

Gesicht: glatt; bei älteren Hähnen fleischig; über den Augen wulstig. 

Kamm: einfach; sehr groß; breit aufgesetzt; dick; grobkörnig; Fahne der Nackenlinie folgend ohne aufzuliegen; mit bis zu 5 auf einer Bogenlinie des Kammes stehenden, breit angesetzten Zacken; etwas weicher Kamm bei Althähnen mit besonders großem Kamm ist gestattet, 

Kehllappen: groß; dick; grobkörnig im Gewebe. 

Ohrlappen: rot; 

Augen: groß, lebhaft; 

Schnabel: kurz, kräftig

Schenkel: sehr kurz, gut befiedert; Läufe: kurz, dick, rund, unbefiedert, nur wenig sichtbar, im Gelenk gut gewinkelt; 

Zehen: mittellang, kräftig, gut gespreizt

Henne

Hals: kurz, gedrungen, federreich.

Rücken: wie beim Hahn Rückenlinie jedoch ein „U“ darstellend; Schwanzansatz und Kissen gut ausgefüllt. 

Schwanz: mit etwa einem Drittel seiner Länge den Kopf überragend; vom Ansatz her breit; mäßig gefächert; Steuerfedern breit; mit vielen Deckfedern. Brust: wie beim Hahn, jedoch weniger angehoben getragen. 

Kamm: möglichst groß; gut geschnitten; nicht mehr als 5 Zacken; Stehkamm gestattet. 

Läufe: wie beim Hahn, jedoch kaum sichtbar. 

Die anderen Merkmale entsprechen denen des Hahnes.

Federstrukturen

Glatt

Feste, breite Federn mit gut entwickeltem Flaumgefieder.

0,1 blau-silber-weizenfarbig – Udo Ahrens
1,0 weiß mit schwarzem Schwanz – ZGM Böhm/Henschen

Gelockt

Federn des Deckgefieders gut aufgerollte Locken bildend (ca. eine halbe Drehung); die zum Kopf hin aufgerichteten Federn bilden eine Halskrause; Federn mit breiten Fahnen, nur in Schwingen und Schwanz weniger geschlossen als bei den Glatten; Stellung der Schwanzfedern im unteren Bereich wie bei den Glatten.

1,0 blau gelockt – ZGM Böhm/Henschen
0,1 gesperbert gelockt – Patrick Spiske

Seidenfiedrig

Zerschlissene, haarähnliche Federn mit weichen Schäften und Federfasern ohne zusammenhängende Fahnen. Zur Erhaltung der Federstruktur sollten Schwingen und Schwanzfedern im unteren Drittel geschlossene Federfahnen aufweisen. Die Schwanzhöhe erreicht nicht die der Glatten. Bei Gelockten und Seidenfedrigen sind die Kopfpunkte oft nicht so stark ausgebildet wie bei den Glatten.

0,1 schokoladenbraun – Hartmut Renken
0,1 goldhalsig seidenfiedrig – Sven Pretzlaff

Grobe Fehler

Schmale oder flache Brust; langer Rücken; untypische Körperhaltung; Hochbeinigkeit; dünne Läufe; stark abweichende Lauf- und Sohlenfarbe; nach vorn oder seitwärts kippender Schwanz; hochgetragene Flügel; weiche und stark gekrümmte Hauptsicheln; zu kleine Kopfpunkte (besonders bei den Glatten); dünne und aufgerollte Kehllappen.

Bei Glatten: struppiges Gefieder; Gardinenfedern. 

Bei Gelockten: zu geringe Lockung, Gardinenfedern. 

Bei Seidenfiedrigen: mangelhafte Federausbildung in Schwingen und Schwanz.

Hinweis: Bei der Bewertung setzen leichte Farb- und Zeichnungsfehler nur gegenüber figürlich gleichwertigen Tieren zurück.